Landesblinden- und -sehbehindertenverband Baden-Württemberg e.V.

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Geballte Information - Chance auf Integration in den Arbeitsmarkt

"Wir können Euch Lösungen zu einer integrativen Ausbildung bieten, aber im Grunde müsst Ihr selbst wählen!"
So fasste ein Auszubildender im Berufsvorbereitungsjahr die Situation zusammen.

"Macht nicht einfach etwas, weil gerade direkt vor Eurer Tür die Möglichkeit zu einer Ausbildung in diesem einen Berufsfeld vorhanden ist. Manchmal ist es besser, in mehrere Berufe reinzuschauen und auch mal den unbequemeren Weg einer Wohnortfernen Ausbildung zu wählen." So eine Aussage eines weiteren Auszubildenden.

"Ich bin Azubine (also weibliche Auszubildende) im zweiten Jahr der - Kaufmännischen Berufsfachschule." So ein weiteres Zitat.

Diese und ähnliche Aussagen konnten rund 50 Schüler/innen mit ihren Eltern auf unserer diesjährigen Kompaktveranstaltung für Schulabgänger/innen erfahren.

An zwei Tagen präsentierte die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bereits zum elften male die Möglichkeiten von Erstausbildungen für blinde und sehbehinderte Besucher/innen von Abschlussklassen. Hierbei zeigte sich der gängige Trend deutlich ab: Es gibt keine Berufsfelder mehr für das Gros der Leute. Nischen müssen für jeden Einzelnen gefunden werden. Wer blind ist, hat weniger Wahlmöglichkeiten und muss sich und sein Können überall unter Beweis stellen, auch bei Selbstverständlichkeiten, die für Jedermann handhabbar sind, wie z.B. Briefe schreiben oder auch sich selbständig ohne Begleitung bewegen zu können.

Das Programm des Seminars sah insgesamt drei Talkrunden vor. Innerhalb dieser Talkrunden wurden auf einem Podium sechs bis acht Azubis von einer Moderatorin über ihre derzeitige Ausbildung interviewt. Einige der Talk-Gäste standen auch schon seit kurzer Zeit im Berufsleben und konnten so aus ihrem Arbeitsumfeld berichten. Da sämtliche Talkgäste noch unter 25 waren, ergab sich kein nennenswerter Unterschied in der Altersstruktur zu den Schülern und es gab während der sich anschließenden persönlichen Gespräche mit den Podiumsteilnehmern so gut wie keine Hemmnisse.

Die Talkrunden gliederten sich auf in:

Runde 1:

Runde 2:

Runde 3:
Kostenträger und Fachdienste kommen zu Wort

Nach den Talkrunden stellten sich die Ausbildungseinrichtungen vor. Die verschiedenen Formen von Wohnen, Leben und Freizeit in den Einrichtungen wurden den angehenden Auszubildenden ebenfalls dargeboten.

Das eingestreute Freizeitprogramm bestand aus dem Besuch des Niko Sehzentrums oder wahlweise einer Shopping-Tour in der Stuttgarter City. Wer Höhenlust verspürte, konnte sich in einer weiteren Freizeitgruppe auf dem Stuttgarter Fernsehturm den Wind um die Nase wehen lassen.

Tagungsort war diesmal zum Dritten mal die Stuttgarter Jugendherberge. Die Unterbringung erfolgte in Vierbettzimmern. Die Mahlzeiten waren wieder viel zu üppig und viel zu lecker.

Wir danken allen beteiligten Institutionen für deren Unterstützung. Insgesamt konnten wir wieder ein abgerundetes Bild an die Schüler/innen weiter geben. Allerdings stellten wir fest, dass die integrativ beschulten Schüler/innen nicht ausreichend genug informiert wurden. Lediglich eine Schülerin aus der Integrativen Beschulung nahm am Seminar teil.

Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder auf eine rege Teilnahme und im Vorfeld auf gute Bewerbung unseres besonderen Angebotes innerhalb der Schulen und innerhalb der Integrationsberatungsstellen.

Mischa Knebel, Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden e.V.

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