Bericht Fachgruppentagung - Arbeit 4.0
„Arbeit 4.0“
Im Wesentlichen skizziert der Begriff die rasant zunehmende
Digitalisierung und der damit verbundenen Gestaltung der
Arbeitsabläufe, welche Unternehmen oftmals vor große
Herausforderungen stellt. Herr Stefan Jansen hob die positiven
Gesichtspunkte der Digitalisierung hervor und vermittelte den
Teilnehmer*innen mit sehr anschaulichen Beispielen aus der Praxis,
wie sein Arbeitsplatz, der Daimler-Konzern sich einerseits den
Anforderungen des technologischen Wandels und weiterhin den
individuellen Arbeitsbedürfnissen seiner Beschäftigten stellt. Herr
Jansen, selbst blind, ist bei der Daimler AG in der Programmierung zu
Gange und arbeitet in einem sog. Flex-Büro. Das Konzept hinter einem
solchen Flex-Büro berücksichtigt die technischen und räumlichen
Voraussetzungen, die auf die wechselnden Arbeitsaufträge und/oder
persönlichen Neigungen der Kolleg*innen zugeschnitten sind. Während
administrative PC-Arbeiten vorwiegend an Einzelarbeitsplätzen erledigt werden, um die Konzentration zu gewährleisten, stehen für Teamarbeit und gemeinsame Planungsprojekte entsprechende Projekträume zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es Besprechungszimmer in unterschiedlichsten
Größen für Video-Telefon-Konferenzen und auch kleine schallgeschützte Telefonkabinen.
Ruhezonen, Informationsbereiche und Sitzecken, ergänzen die
vielseitigen Möglichkeiten. Die Mitarbeiter*innen bestimmen stunden-
und Tageweise ihren Arbeitsort selbst; sie verfügen über firmeneigene Laptops, die von A nach B transportiert wird. Weitere
Voraussetzungen wie Netzwerkanschluss, Telefon etc. ist in den
einzelnen Arbeitsbereichen vorhanden. Über das Intranet können z. B.
Raumbuchungen vorgenommen werden oder man kann sich mit anderen
Kollegen oder Geschäftspartnern zum Essen oder einer Besprechung
verabreden. Diese Methode der Raumnutzung erzeugt gleichermaßen bei
Arbeitgeber und –Nehmer eine Reihe von Vorteilen: neben der
Kosteneffizienz durch geringere Raumkapazitäten und dadurch auch weniger Energie- Wartungs- und Reinigungsaufwand, ist die flexible
Wählbarkeit des Arbeitsgebietes zu nennen.
Wenn sich zu dem eben Ausgeführten noch der Blindheitsaspekt
dazugesellt ist zu konstatieren, dass eine hohe
Orientierungsfähigkeit vonnöten ist, um die Wegeführung auf dem gesamten Areal weitestgehend autark zu bewerkstelligen.
Trotz Allem ist es unerlässlich, immer wieder auf das sehende
Personal zurückzugreifen, wenn es bspw. Darum geht, grafische
Benutzeroberflächen zu programmieren. Unter den anwesenden Zuhörern
fand dieser Programmpunkt sehr viel Anerkennung, aber auch
konstruktive Kritik und Anregungen wurden vorgebracht. Ein Teilnehmer
betonte, das schwerbehinderte Mitarbeiter bei der Digitalisierung
abgehängt werden und appellierte an die jeweiligen
Interessenvertretungen, bei Einführung neuer Software wachsam zu sein und diese auf ihre Zugänglichkeit zu überprüfen.
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