Bericht Fachgruppentagung - Vorstellung von zwei Sportarten
Vorstellung von zwei Sportarten: Showdown (Tischball). Und Blindenfußball
Bei Showdown geht es Im Wesentlichen darum, dass zwei Spieler auf einem Tisch
gegeneinander spielen und versuchen, mit einem Schläger einen Ball
ins gegnerische Tor zu befördern. Ähnlich dem Tischfußball wird das
Spielfeld durch eine 14 cm hohe Bande begrenzt, in welche auf den
schmalen Seiten Öffnungen als Tore angebracht sind. Ein senkrecht
stehendes Brett in der Mitte sorgt dafür, dass der Ball die Bande
nicht überschreitet. Um aktiv am Spielgeschehen teilnehmen zu können,
kommt ein klangerzeugender Ball (ca. 6 CM) zum Einsatz. Rechteckige
Holzschläger sowie Schutzhandschuhe ergänzen das Equipment, ebenso
eine Dunkelbrille, welche der Chancengleichheit wegen, die
Unterschiede des Sehvermögens ausgleicht bzw. vereinheitlicht. Eben
genannte Utensilien wurden den Interessierten auch zu
Anschauungszwecken herumgereicht. In der Nikolauspflege wird diese
Disziplin im Rahmen einer AG praktiziert und trainiert. Auch
Sportbegeisterte von Außerhalb können nach Voranmeldung, innerhalb
eines Schnupperangebotes einmal unter fachkundiger Anleitung diese Sportart ausprobieren. Showdown ist zwar noch nicht paralympisch, hat sich aber in über 30 Ländern bereits als Mannschaftswettkampf etabliert.
Bleiben wir weiter am Ball, geschätzter Leser! – Der folgende Beitrag
von Herrn Alexander Fangmann vom MTV Stuttgart, der auch auf internationaler Ebene spielt, befasste sich intensiv mit der Thematik rund um den Blindenfußball. Gespielt wird auf einem 20*40 M Spielfeld mit einem akustisch hörbaren Rasselball, in zwei Halbzeiten mit je 20 Min. Im Gegensatz zum „sehenden Fußball“ weißt sein „blinder Bruder“ einige besondere Charakteristika auf: Die Mannschaften bestehen jeweils aus fünf Mitstreitern, nämlich vier Feldspielern und einem Torwart; letzterer verfügt als einziger Teamangehöriger über einen Visus.
Zusätzlich fungiert je ein Mannschaftsguide, der hinter dem
gegnerischen Tor positioniert ist, für seine Spieler quasi als
Richtungs- und Anweisungsgeber sowie zur auditiven Lokalisierung des
Torbereiches. Insgesamt basiert der Blindenfußball, wie nicht anders zu erwarten, auf Zurufe und Kommunikation.
Als oberstes Gebot gilt die sogenannte „Voy-Regel“. Voy ist aus dem
Spanischen entlehnt und bedeutet „Ich komme/gehe“, und muss im
Abstand von 3 Metern zum ballführenden Spieler, der durch den Ball
akustisch wahrgenommen werden kann, vom Gegenspieler klar vernehmlich
gesagt werden. Wird das „Voy!“ vergessen oder zu spät ausgesprochen, ergibt sich daraus ein Foul.
Während der paralympischen Spiele in Athen wurde der Blindenfußball
als olympische Disziplin aufgenommen. Genau wie beim sehenden Pendant
werden Meisterschaften innerhalb der Bundesliga, bis hin zur Europa-
und Weltmeisterschaft ausgetragen.
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